Bitte melde Dich SCHNELLSTMÖGLICH nachdem Du einen Vogel gefunden oder aufgenommen hast. So können wir sichergehen, dass das Tier die richtige Behandlung oder auch die richtige Nahrung bekommt, ebenso können ggf. fälschlicherweise aufgesammelte Jungvögel den Elterntieren zurückgeführt werden.
Bei Tieren mit z.B. stark blutenden oder offenen Wunden, aber auch nach einem Katzenangriff/-kontakt wende dich bitte an den nächstgelegenen Tierarzt oder die Tierklinik Wasbek.
Wir haben keine veterinärmedizinisch ausgebildetes Personal und können schwerere Wunden leider nicht fachmännisch versorgen und zu stark verletzte Tiere auch nicht euthanasieren.
Bei solchen Notfällen sollte keine Zeit (auch Fahrtzeit ) verschwendet werden.
Die folgenden Auflistungen zeigen einige Beispiele, in denen Vögel Hilfe benötigen.
Altvogel oder Jungvogel?
Altvogel:
Jungvogel:
Jungvögel (v.a. Nestlinge) kühlen schnell aus, da sie ihre Körperwärme noch nicht halten können.
Als Finder musst Du daher für eine Wärmequelle sorgen. Das kann eine Wärmeflasche/-kissen, ein Handschuh mit warmem Wasser gefüllt, o.ä. sein.
WICHTIG!
Bitte füttere das Küken nicht eigenmächtig, sondern frage vorher um Rat. Gib kein Wasser in den Schnabel.
Nestling oder Ästling?
Nestling:
klein, nackt über kaum befiedert bis befiedert, teils Augen zu, sitzend (!)
Braucht unbedingt Hilfe, wenn es außerhalb des Nestes gefunden wird. Führe dem Tier unbedingt Wärme zu (s.o.), allerdings keine starke Hitze und vor allem KEIN WASSER !
Ästling:
klein bis mittelgroß, komplett befiedert, Schwung- und Schwanzfedern noch nicht komplett ausgebildet, selbständig stehend (!), umher hüpfend/wandernd, erste Versuche von Flugübungen und Selbständigkeit
Braucht nicht unbedingt Hilfe, außer bei:
Kollisionsopfer
Hast Du einen leicht benommenen Vogel am Wegesrand oder in Hausnähe gefunden, so wird er wahrscheinlich kollidiert sein. Ein Schädelhirntrauma wird am besten an einem ruhigen Ort auskuriert.
Folgendes ist zu tun: Setze den Vogel bitte entsprechend der Größe des Tieres in einen Karton (es reicht wirklich, wenn der Karton nur etwas größer als das Tier ist), Luftlöcher sind nötig. Der Karton wird dann für einige Stunden (oder wenn das Tier am späten Nachmittag gefunden wurde gleich durchgehend über Nacht) an einen dunklen und ruhigen Ort (Garage, Keller, Abstellraum) gestellt.
War das Trauma nicht allzu stark, wird der Vogel im Anschluss bei Öffnen des Kartons abfliegen. Sollte danach keine Besserung eintreten bitte bei uns melden.
Da wir hier von tagaktiven Vögeln, häufig Singvögeln sprechen, ist es nicht nötig Futter oder Wasser während dieser Phase in den dunklen Karton zu stellen.
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Für Anleitungen (Erstversorgung, Päppeln, Aufzucht) schreib uns gerne an.
Bei Notfällen bitte auf der Handynummer (0171 4086331) anrufen oder noch besser eine kurze SMS oder WhatsApp hinterlassen wenn gerade niemand erreichbar ist, wir melden uns dann schnellstmöglich zurück. Bitte steht von Whatsappanrufen und langen Sprachnachrichten ab.
Für normal haben wir KEINE Möglichkeit Tiere aus größeren Erntfernungen abzuholen, solltet Ihr keine Möglichkeit haben den Findling zu bringen, fragt nach einer Auffangstation in eurer Nähe nach (so viele gibt es leider nicht) oder versucht über die Facebookgruppe Wildvogel-Notfälle eine Privatperson in eurer Nähe zu finden.
Weitere ausführliche Beschreibungen u.a. auch Bestimmungshilfen findest Du auf der Website wildvogelhilfe.org.
Nestflüchter:
Enten und Gänse z.B. können ab dem ersten Lebenstag an Gras zupfen oder im Wasser Nahrung finden und werden nicht durch Elterntiere gefüttert. Sie laufen nach dem Schlupf mit ihren Eltern gemeinsam los, sie verlassen das Nest und kehren nicht wieder dorthin. Die Elterntiere zeigen ihren Jungen auch, welches Futter für sie geeignet ist.
Weitere Nestflüchter sind: Entenvögel (z.B. Gänse, Enten, Schwäne) Rallen (Sumpf-, Teich- und Bläßrallen), Kraniche und Hühnervögel (Fasan, Birkhuhn, Rebhuhn)
Sie laufen schon als junge Küken herum und erkunden ihre Umgebung, sollten dabei aber immer als Gruppe in Elternnähe bleiben.
Findet ihr also ein einzelnes Küken der genannten Vögel ist dieses leider von der Familie getrennt worden und benötigt Hilfe
Platzhocker:
Möwen und andere Seevogelküken werden im Nest gefüttert, sind aber ebenfalls direkt nach dem Schlupf relativ mobil und selbständig, bleiben aber immer in der Nähe des Nestes und werden auch außerhalb dessen weiter versorgt.
Deshalb entführt bitte nicht einfach Möwenküken weil sie durch die Gegend laufen. Anfangs verteidigen die Elterntiere das Nest aggressiv, später kehren sie nur wenige Male am Tag zum Füttern zum Nest zurück.
Bitte beobachtet grundsätzlich erstmal über einen längeren Zeitraum aus ausreichend Entfernung ob die Küken versorgt werden bzw. allein unterwegs sind ehe ihr sie einsammelt